Home   |   Texte zur Kunst / Presseveröffentlichungen Begrüßungsrede zur Präsenzausstellung im Atelier MaschWinderlich, Schleswig vom 04.11.2017 von Uta Masch, MaschWinderlich Atelier “Liebe Gäste, zum achten Wechsel unserer Werke heiße ich Sie ganz herzlich willkommen! Nils, Andreas und ich waren wieder fleißig und haben eine, wie ich finde, tolle Ausstellung gezaubert. Blütenmeere, raue Landschaften, große und kleine liebevoll ausgearbeitete Skulpturen sind die Summe unserer Leidenschaft zur Kunst. Der Raum Wechselwerke ist diesmal ein Raum der Wahrnehmung, der Emotion und vielleicht auch der Erkenntnis. Der Bremer Künstler Andreas Horn zeigt uns für die nächsten zwei Monate seine ausdrucks- starken Arbeiten aus der aktuellen Werkserie „Innere Strukturen“. Herzlich willkommen, lieber Andreas! 2003 entdeckte der Künstler die bildgebende Kunst als optimales Ausdrucksmittel persönlicher Gedanken, Gefühle und Empfindungen für sich und ist seitdem als freischaffender Künstler tätig. Er ist in der abstrakten – in der informellen Kunst zuhause.  „Innere Strukturen“ – so heißt seine Ausstellung. Die immaterielle Auseinandersetzung mit dem Wesen des Menschen und seiner Emotionalwelt ist ihm wichtig und dafür hat er eine besondere, eine eigene Darstellungsform gefunden.  „Mein Interesse gilt nicht der äußeren Gestalt der Dinge in der materiellen Welt, sondern den natur- gegebenen Kräften, dem Innenleben und der inneren geistigen dynamischen Prozesse des Menschen, die hinter der Oberfläche der gegenständlichen Welt zu finden sind.“, so Andreas Horn. Was ist es, was wir sehen? Auf den ersten Blick erkennt man feine Muster, ja, vielleicht sogar eine Art Synapsenanordnung. Auf farblichen, teils farbintensiven Hintergründen bilden sie eine dreidimensionale Verschlungenheit, die unendlich scheint. Das sieht nach Chaos aus! Was ist es, was wir empfinden? Der zweite Blick lässt den Betrachter innehalten.  Spürt man die Ansprache auf der emotionalen Ebene? Kann man den Blick nicht davon lassen? Hat man das Gefühl, sich in das Bild hineinfallen lassen zu müssen? Nehmen Sie sich Zeit, die Werke zu betrachten, nehmen Sie die Einladung von Andreas Horn an. Denn die konkrete Information der Bilder liegt im persönlichen, nicht sichtbaren Bereich der menschlichen Empfindung. Wer bereit ist, sich auf seine eigene emotionale Welt einzulassen, dahinter zu blicken, bei dem können die Bilder die ganze Bandbreite an menschlicher Emotion auslösen. Beim Betrachten der Werke sind sogar tiefgehende, meditative Erfahrungen möglich. An dieser Stelle kann ich nur empfehlen, diese Ausstellung ein zweites oder drittes Mal zu besuchen, um in Ruhe mit den Werken in Resonanz zu treten. Gestern beim Aufbau habe ich meine ganz eigene Erfahrung gemacht und habe Andreas Horn als sehr liebens- werten und bewussten Künstler kennengelernt. Und nun lasse ich Sie los, Ihre Erfahrungen zu machen. Andreas Horn und wir sind gespannt, wie diese Ausstellung wirkt und welche Spuren sie hinterlässt. Diese Ausstellung ist eine große Bereicherung für uns, unser Atelier und unsere Gäste. Mit einem Zitat von Christian Morgenstern möchte ich nun diese Ausstellung eröffnen: Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht..” (Es gilt das gesprochene Wort)